Die Migrationsthematik ist ein heißes Eisen in Deutschland. Das weiß seit heute auch der sächsische Landrat Udo Witschas. Der CDU-Mann sagte in einem am Dienstag auf Facebook veröffentlichten Video unter anderem, dass im Landkreis Migranten weder in Turnhallen noch in dezentralen Unterkünften untergebracht werden sollen. „Es ist nicht unsere Absicht den, Sport, ob nun den Schul- oder Freizeitsport, jetzt für diese Asylpolitik bluten zu lassen“, sagte Witschas in dem Beitrag, der in der Originalfassung über zwei Minuten lang ist.

Zudem wolle das Landratsamt nicht „Menschen, die zu uns kommen, die unsere Kultur nicht kennen, die unsere Regularien nicht kennen, jetzt hier in Mehrfamilienhäusern und frei stehenden Wohnungen unterbringen und dafür die Gefährdung des sozialen Friedens in Kauf zu nehmen“, so der Landrat. Eine aus Sicht des Berliner Politikbetriebes sicher nicht sonderlich feinsinnige Einlassung, doch scheint sie die Sicht der Dinge vor Ort gut wiederzugeben.

Einstudierte Reflexe der politischen Linken

Auf Twitter sorgt eine stark verkürzte und manipulative Fassung nun für lautstarke Empörung. Sachsens stellvertretender sozialdemokratischer Ministerpräsident Martin Dulig übte sogleich laute Kritik: „Ich erwarte von Leuten, die Verantwortung haben, dass sie nicht mit einer Sprache arbeiten, die zündelt.“ Es soll sich sogar um eine getarnten „Hassrede“ handeln.

Doch wer die Rede in voller Länge ansieht, wird sich schwer damit tun, Hass in dieser zu finden. Aber die einstudierten Reflexe der politischen Linken in Deutschland müssen eben gepflegt werden. Wer nicht jubelschreiend mit „Refugees Welcome“-Schild an der Bahnsteigkante steht oder gar Kritik an dem unkontrollierten Zustrom von Migranten äußert, ist sofort ausländerfeindlich und verbreitet Hass. So unterkomplex und dennoch einprägsam.

Kretschmer kritisiert bösartige Instrumentalisierung

Sofort wurden Rufe laut, die CDU müsse sich von ihrem Mann distanzieren. Doch bisher verhallen die Rufe im Freistaat Sachsen. Gut so. Ministerpräsident Michael Kretschmer, einer der wenigen, der die AfD im Osten noch in Schach halten kann, distanzierte sich bisher nicht von Äußerungen des Parteifreundes. Warum auch?

Vielmehr kritisierte der sächsische Landesvater richtigerweise, dass die Aussagen des Landrats völlig aus dem Kontext gerissen und verkürzt seien. Kretschmer beklagte stattdessen die bösartige Instrumentalisierung des Videoschnipsels und trifft auch hier wieder ins Schwarze.

Nicht alle in der CDU haben genug Rückgrat

Doch nicht alle in der CDU haben derart viel Rückgrat oder Besonnenheit. Die üblichen Verdächtigen schießen ohne Kenntnis der Lage vor Ort aus dem fernen Nordrhein-Westfalen oder Berlin auf den eigenen Mann, um ein Exempel zu statuieren. Wer in der CDU nicht mehr an das Märchen der „Willkommenskultur“ von 2015 glauben will, der muss konditioniert werden. Und so feuert man wieder einmal brav in die eigene Jagdgesellschaft, um sich ein wenig Applaus von links zu holen. Vor allem aber auch, weil man die migrationspolitische Wahrheit im Land nicht sehen will.

Viele Deutsche sind die Belastungen und Entbehrungen leid

Es mag viele im linksliberalen Twitter-Elfenbeinturm überraschen, aber viele Bürger in Deutschland sind es müde, immer neue Belastungen und Entbehrungen aufgebürdet zu bekommen, nur weil unser Staat nicht in der Lage oder willens ist, die europäischen oder nationalen Grenzen zu sichern. Gerade in Sachsen, das schon seit längerem ein Migrationshotspot ist, hört man daher vom Landrat womöglich gerne, dass man nicht noch mehr Migranten im Ort einquartiert bekommt.

Der inquisitorische Mob hat sein Urteil schon gefällt

Und ja, auch wenn Ton und eventuell auch das Timing so kurz vor dem Heiligen Abend als unglücklich bezeichnet werden kann, muss man sich doch sehr wundern, welche irrationale, verbissene und auch bösartigen Abwehrreflexe hier zum Vorschein kommen. Man muss schon sehr dumm oder sehr bösartig sein, um im recht sachlichen, wenn auch etwas kantigen Vortrag des Landrates „Hetze“ oder blanken „Rassismus“ zu erkennen.

Doch der inquisitorische Mob hat sein Urteil schon gefällt. Die linksliberalen Denk- und Sprechverbote stechen hier die Bedürfnisse der Menschen in Bautzen aus. Die CDU wäre jedoch gut beraten, eher auf den eigenen Landrat und die Menschen vor Ort zu hören und sich nicht vom Twitter-Mob und den angegrünten CDU-Heckenschützen treiben zu lassen.