Als evangelischer Christ, der Zuversicht im Glauben sucht und nicht im grünen Aktivismus, hat man es in unserem Land wahrlich nicht leicht. Denn mit Kirche hat die NGO-Folklore, die der deutsche Protestantismus permanent betreibt, nicht mehr viel zu tun. In den letzten Tagen nahm die Unterwerfung an den linken Zeitgeist dann jedoch wirklich absurde Züge an.

EKD weit links der Mitte

So erklärte die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, kurz vor dem Weihnachtsfest in einem Interview mit Blick auf den Klima-Aktivismus: „Wenn es brennt, dürfen wir uns nicht wegducken“. Denn es gehöre zur „Genetik des Protestantismus“, in die Welt hinauszugehen und Verantwortung zu übernehmen.

Zudem zeigte sich Heinrich, eine Frau, die auch habituell gut auf einen Parteitag der Grünen passt, offen für Kooperationen mit radikalen Klimaschutz-Gruppierungen. Die Bewahrung der „Schöpfung“ sei auch Aufgabe der Kirche.

Heinrich vertritt zudem die Meinung, die Klima-Kleber der „Letzten Generation“ stellten sich mit ihren Aktionen nicht gegen unsere demokratische Grundordnung und zeigt damit sehr deutlich, wie sie politisch geeicht ist. Weit links der Mitte.

Einseitige Politisierung des deutschen Protestantismus

Man könnte diese Äußerungen jetzt als unglückliche Einzelmeinung abtun und einfach ignorieren. Doch leider ist es nur ein weiteres Mosaiksteinchen in der einseitigen Politisierung des deutschen Protestantismus. In der evangelischen Kirche sind Klima-Aktivisten aktuell höher im Kurs als Jesus Christus.

Mit hyperpolitisierten Funktionsträgern mit linker Schlagseite an der Spitze kann die evangelische Kirche ihren Auftrag, das Evangelium zu verkünden, nicht erfüllen. Sich politisch fragwürdig zu positionieren, widerspricht dem Auftrag der Kirche.

Mehr noch: Gerade in diesen schweren Zeiten, in denen die Menschen im Glauben Schutz und Hilfe suchen, hat sich der Protestantismus hierzulande anscheinend bewusst vom eigentlichen Auftrag der Kirche weitgehend verabschiedet. Er stellt die Ideologie über die Seelsorge.

Keine Tendenz zur Umkehr

Tendenzen zur Umkehr sucht man bisher leider vergebens. Nachdem man schon vor Jahren in Sachen „Seenotrettung“ im Mittelmeer scharf links abgebogen ist und kürzlich lautstark für ein Tempolimit trommelte, sympathisiert man nun auch offen mit radikalen Klima-Aktivsten. So gesehen ist der Schritt wohl konsequent.

Und so wird sich die EKD langsam, aber stetig zum theologischen Arbeitskreis des grünen Milieus entwickeln. Man steuert damit auf die eigene Bedeutungslosigkeit zu. Ein tragischer Umstand im Lande Luthers. Andererseits: Mir als Katholik kann es vorerst egal sein.