Am 25. Februar 1947 erfolgte die Auflösung des Staates Preußen durch das Kontrollratsgesetz der Alliierten im besetzten Deutschland. Preußen, für viele ein Hort deutscher Großmannssucht und Wiege des Militarismus, hörte mit einem Federstrich auf zu existieren. Ein tiefer Einschnitt in der deutschen Gesichte, war Preußen doch stets mehr als das, was seine Gegner nachträglich aus dem Staat und seinen Bürgern machten.

Roth hat sich der Ablehnung Preußens verschrieben

Dieser radikalen Lesart dieser Ablehnung des preußischen Staates und seinen Relikten hat sich anscheinend auch Claudia Roth verschrieben. Denn mit Preußentum kann die grüne Staatsministerin für Kultur und Medien auch wenig anfangen. So kommt es, dass Roth Preußen und sein kulturelles Erbe nun endgültig aus dem öffentlichen Bewusstsein tilgen will. Es ist wohl der Höhepunkt, oder wenn man so will Tiefpunkt, in dem Bestreben der moralisch so erhabenen Grünen, Teile einer historischen deutschen Identität und seiner Geschichte komplett aus den Köpfen der Bürger zu verbannen.

Absurder Kampf gegen Preußen

Doch was will Kulturstaatsministerin Roth konkret? Die umtriebige Schwäbin setzt sich dafür ein, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz umzubenennen, unter deren Dach zahlreiche Museen und Kultureinrichtungen in Deutschland gebündelt sind. Der aktuelle Name bringe nicht „die Weltläufigkeit der Kulturgüter zum Ausdruck“, erklärte Roth hierzu vor einigen Wochen. Diverse andere Kulturschaffende bliesen in dasselbe Horn.

Doch dieser Kampf findet auf vielen Ebenen statt. Im Außenministerium hat Annalena Baerbock, ein außenpolitischer Zwerg, vor Kurzem das Bismarck-Zimmer umbenennen lassen. Ein Frau, die am Rednerpult nicht einmal vier Sätze fehlerfrei stammeln kann, und außenpolitisch durch Zaghaftigkeit glänzt, maßt sich an, über das Erbe des Schöpfers des deutschen Nationalstaats und einen der größten Staatenlenker unseres Landes zu urteilen. Was für eine Absurdität.

Grüne Kulturkämpfer wollen das preußische Erbe tilgen

Auch in ihren eigenen Revieren wollen die grünen Kulturkämpfer das preußische Erbe tilgen. Im dunkelgrünen Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg wollen die radikalen Ideologen an diverse Straße und Plätze ran, die nach preußischen Generälen und Schlachten der Befreiungskriege benannt sind. Eventuell sollte man den Kreuzberger Grünen einmal erklären, wie der Bezirk seinen Namen erhalten hat, aber das führt an dieser Stelle zu weit.

Man muss jedoch klar feststellen: Preußen steht trotz seiner durchaus vorhandenen Mängel für Aufbruch und Fortschritt. Preußen galt seit dem Ende der Napoleonischen Kriege als Inbegriff eines modernen Staatswesens. Von dem Grundstein, der damals in Preußen gesetzt wurde, zehrt unser Land noch heute.

Preußen war der Motor der deutschen Einigung

Preußen war zudem seit der Aufklärung ein Hort der Toleranz und der Offenheit. Welche Staaten vermochten das in der Zeit des Absolutismus schon von sich behaupten? Im alten Preußen blühten Kultur und Wissenschaft und am Hofe Friedrich des Großen versammelten sich die großen Denker der damaligen Zeit.

Nicht zu vergessen: Preußen war der Motor der deutschen Einigung. Ohne das Genie Bismarck, dessen Erbe Annalena Baerbock verschwinden lässt, wäre der deutsche Nationalstaat, in dem wir heute noch leben, so niemals zustande gekommen. Wäre den Grünen am Ende eine deutsche Kleinstaaterei etwas lieber?

Grüne verachten Deutschland und alles was es stark macht

Am Ende handelt es sich bei dem grünen Hass auf Preußen um nichts anderes als die ewigen anti-deutschen Ressentiments der linken Avantgarde. Sie verachten dieses Land und alles, was es stark macht. Leute, die mit Deutschland nichts anfangen können und wollen, können mit Preußen, dem deutschen Urstaat, noch weniger anfangen. Und so vergreifen sie sich an unserem Land und seiner Geschichte. Der arme Bismarck kann sich nicht mehr wehren und der gesellschaftliche Aufschrei bleibt in einem Land wie Deutschland, mit all seinen historischen Brüchen, ebenfalls aus. Eine bürgerliche Tragödie.

Ironie der Geschichte

Dennoch hat dies Kontroverse vom Anfang etwas Amüsantes an sich. Denn es ist eine Ironie der Geschichte, dass ausgerechnet eine grüne Politikerin ohne Abschlüsse aus Bayerisch-Schwaben dem kulturellen Erbe Preußen nun öffentlichkeitswirksam den Garaus macht. Manch einer könnte dies als späte Rache der Süddeutschen für 1866 verstehen.