Über die Arbeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu schreiben, ist frustrierend und fühlt sich an, als würde man regelmäßig gegen eine Wand rennen. Es bereitet wenig Freude, und man zweifelt irgendwann am eigenen Verstand. Dennoch ist es wichtig, über die Probleme in diesem Bereich zu sprechen. Die Gründe hierfür sind mannigfaltig wie ein Blick in die letzten Wochen zeigt.
Einer der letzten Ausfälle ereignete in der Sendung „Hart aber Fair“. Lisa Schäfer, eine Kommunalpolitikerin der CDU, berichtete in der Sendung über ihre Erfahrungen in problematischen Stadtvierteln und thematisierte dabei auch das Problem der mangelnden Integration einiger Migranten in unserem Land. Als Frau würde man sich hier unwohl fühlen.
Doch anstatt tiefer in die Thematik einzusteigen, immerhin ging es in der Sendung um den Themenkomplex Sexismus, witzelte der Moderator nur hämisch. Mehr noch: Die junge Politikerin wurde von Moderator Louis Klamroth regelrecht bloßgestellt.
Klamroth, der mit der Umweltaktivistin Luisa Neubauer liiert ist, fragte tatsächlich, ob Schäfer kein Englisch spreche. Dabei war Klamroth genau bewusst, auf welche Gruppe die Politikerin abzielte. Linkes Derailing zur besten Sendezeit.
Es ist bedauerlich, dass erneut in einer Sendung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks eine Debatte über die Integrationsfähigkeit junger Migranten abgewürgt, unterdrückt und ins Lächerliche gezogen wurde. Dieses bewusste Framing hat nichts mit seriösem und ernstzunehmendem Journalismus zu tun, sondern kam einem regelrechten Sprechverbot gleich.
Die Episode steht symptomatisch für das Gebaren eines Apparates, der zwar von der Allgemeinheit finanziert wird, jedoch am liebsten Haltungsjournalismus für die eigene angegrünte Blase produziert. Schon beim Moderatorenwechsel zum Neubauer-Geliebten wurden Stimmen laut, die die Unbefangenheit und Neutralität Klamroths anzweifelten. Diese Kritiker sehen sich jetzt bestätigt.
Wie wenig die Sendung aktuell noch die breite Bevölkerung abholt, sieht man auch an den verheerenden Quoten. Der WDR prüft wohl, ob es mit der Sendung, die Klamroth erst Anfang des Jahres von Frank Plasberg übernommen hatte, weitergeht. Die Quoten sind im Sinkflug.
Klamroth sah sich zudem noch Vorwürfen der Scheinheiligkeit konfrontiert. Der Moderator, der großen Wert auf Klimagerechtigkeit legt, flog am Tag nach der Skandalsendung direkt wieder nach Berlin. Inlandsflug statt Bahn. Auf Twitter sorgte der Umstand für Heiterkeit und Kopfschütteln.
Und in der Tat müssen wir uns fragen: Wie passen Dauerappelle des Verzichts seitens des öffentlich-rechtlichen Rundfunks mit einer offensichtlich völlig umgekehrten Lebensrealität seitens der Mitarbeiter zusammen? Doch das ist hier nur eine Randnotiz.
Auch die allseits so beliebte Satireformat „Heute Show“ mit Oliver Welke geriet vor wenigen Tagen in die Kritik. Die Schauspielerin und Kabarettistin Christine Prayon, die bis dato als Birte Schneider in der Sendung zu sehen war, gab ihren Ausstieg aus der Sendung bekannt und holte zum Rundumschlag aus. Auch sie beklagt eine ideologische Einseitigkeit: „Ich habe mit der Art, wie die großen gesellschaftlich prägenden Themen seit Corona behandelt werden, zunehmend Bauchschmerzen bekommen“.
Prayon habe auch mit den Verantwortlichen geredet und betont, dass sie sich nicht daran beteiligen wolle, „Andersdenkende der Lächerlichkeit preiszugeben“. Satire darf sich nach Meinung der Kabarettisten nicht darauf fokussieren, den Diskurs zu verengen. „Und jetzt findet genau dies wieder statt beim Krieg in der Ukraine. Da werden Narrative und Positionen von Gruppen, die gesellschaftlich in der Hierarchie weit oben stehen, unablässig wiederholt, und gleichzeitig wird Stimmung gegen Andersdenkende gemacht. Das hat nach meinem Dafürhalten nichts mehr mit Satire zu tun.“
Auch Jan Böhmermann wird von Prayon kritisiert. Er habe gängige Narrative verstärkt: „An eine Sendung kann ich mich noch gut erinnern. Da ging es um Nichtgeimpfte, und dann lehnte er sich zurück und zeigte zwei Stinkefinger. Ich dachte, wie kann man das machen?“ Prayon schließt ein zukünftiges Engagement im öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht komplett aus, will sich nun aber erstmal eine Auszeit nehmen.
Auch der Fall Arne Schönbohm zeigt eindringlich, wie ungehemmt Teile des öffentlich-rechtlichen Apparates inzwischen agieren und wie wenig Widerstand sich gegen derartiges Vorgehen regt. Besonders ZDF-Satiriker Jan Böhmermann.
Im November letzten Jahres entließ Innenministerin Nancy Faeser (SPD) Schönbohm als BSI-Präsident, nachdem Böhmermann in seiner Sendung behauptet hatte, dass Schönbohm zu engen Verbindungen zu einem Cyberverein mit angeblichen Kontakten zu russischen Geheimdiensten habe.
Daraufhin versetzte Faeser Schönbohm zur Bundesakademie für öffentliche Verwaltung und begründete dies mit einem „gestörten Vertrauensverhältnis“.
Allerdings gab es zwischen Innenministerin Faeser und Schönbohm keinerlei Gespräche über die Vorwürfe. Auch kamen frühzeitig Zweifel an den Vorwürfen selbst auf. Der Innenministerin wurde daraufhin vorgeworfen, überhastet gehandelt zu haben und dadurch Schönbohms Ansehen unnötig geschadet zu haben. Eine Beamtenkarriere wurde also aufgrund haltloser Vorwürfe und bösartiger ZDF-Kampagnen zerstört.
Doch die einseitige Stimmungsmache des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist besonders bei seiner Jugendsparte „Funk“ besonders ausgeprägt. Kürzlich sorgte dort eine Instagram-Story für Empörung. In dem beworbenen Video ging es um rechte Parteien, wobei die Unionsparteien auf eine Stufe mit AfD und NPD gestellt wurden.
Auf dem Vorschaubild waren sogar die Logos dieser Parteien nebeneinander zu sehen. Der Teaser „Björn Höcke, Alice Weidel, Friedrich Merz und Markus Söder haben was gemeinsam: Sie sind rechts“ führte ebenfalls zu heftiger Kritik.
Zwar wurde der Instagram-Post mittlerweile gelöscht und es gab Entschuldigungen seitens der Funk-Macher, sogar Intendant Kai Gniffke musste um Verzeihung bitten. Allerdings beziehen sich diese Entschuldigungen lediglich auf die Instagram-Story selbst und nicht auf das eigentliche Video.
Zu allem Überfluss kündigten Gniffke und sein Intendanten-Kollege Norbert Himmler vom ZDF an, die Funk-Zentrale in Mainz personell zu verstärken, um angeblich die journalistische Kompetenz zu stärken. Anstatt die inkompetente und politisch linkslastige Situation in der Funk-Redaktion zu bereinigen, wird die Truppe noch weiter aufgestockt. Offensichtlich spielt Geld in den Funkhäusern keine Rolle.
Als Gebührenzahler kann man sich daher nicht des Gedankens erwehren, dass die Forderung des CSU-Politikers Stefan Müller, Funk am liebsten einzustellen, gar nicht so abwegig ist. Es scheint, als wäre dies die einzige Lösung, um diesem Missstand ein Ende zu setzen. Die „sich ständig wiederholenden Entgleisungen“ müssten „endlich Konsequenzen nach sich ziehen“, so der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU im Bundestag.
Langsam dämmert es den Leuten, dass der aktuelle Zustand nicht mehr hinnehmbar ist. Tag für Tag werden wir mit einer vermeintlichen Objektivität konfrontiert, die in Wahrheit in weiten Teilen eine linke Agenda verfolgt. Wir brauchen einen Rundfunk, der unvoreingenommen berichtet, eine Plattform für echte Debatten bietet und die Vielfalt der Meinungen in unserer Gesellschaft widerspiegelt. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk, der von unser aller Gebühren finanziert wird, hat eine Verantwortung gegenüber der gesamten Bevölkerung.
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