Es schlug ein wie eine Bombe. Vorletzte Woche verkündete das Berliner Start-Up „TheRepublic“ seinen Start und das Medienecho ließ nicht lange auf sich warten. Sind es doch auch Personen aus dem Umfeld der Union, die kurz nach der Wahlschlappe mit einem liberal-konservativen Kampagnenforum an den Start gehen wollen.

Was auf die Verkündung dieses Vorhabens folgte, konnte für den Zustand der deutschen Medienlandschaft nicht entlarvender sein. Binnen kurzer Zeit brach eine Welle aus Rechtsradikalismus-Vorwürfen und sonstigen Anschuldigungen über uns herein.

Selbst Georg Restle vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk ließ es sich nicht nehmen auf Twitter direkt in den Angriffsmodus zu schalten:

Wir haben verlernt Diskurs zu leben

Anhand dieser heftigen Reaktionen lassen sich natürlich Erkenntnisse ableiten. Es bedarf keiner akademischen Ausbildung, um zu erkennen, dass es diverse Medienschaffende in den letzten Jahren fertig gebracht haben den Meinungskorridor weitestgehend so zu verengen, dass für konservative, bürgerliche und freiheitliche Stimmen kein Platz mehr zu sein scheint.

Nun könnte man natürlich wieder die viel zitierte „Cancel Culture“ heranziehen und durchaus sind hier Schemata auch zu erkennen – aber das wäre zu einfach. Das Problem liegt tiefer begründet und fußt auf rein ideologischen, also politischen Gründen.

Haltungsjournalismus gibt den Ton an

Das Phänomen mit dem wir es zu tun haben, nennt sich „Haltungsjournalismus“ und ist ein tiefgreifendes Problem unserer Zeit. Worum geht es? Beim Haltungsjournalismus werden die journalistischen Darstellungsformen „Bericht“ und „Kommentar“ miteinander vermischt. Während ein Bericht objektiv und neutral sein sollte, darf ein Kommentar subjektiv sein und als Inhalt die Meinung des Journalisten haben. Bei einem Bericht sollte gesagt werden, was ist.

Bei einem Kommentar darf das was ist, bewertet werden. Wird Journalismus als Haltungsjournalismus kritisiert, so wird kritisiert, dass ein Journalist seine subjektive Meinung als objektive Berichterstattung verkauft, ohne dies dem Leser, Zuschauer oder Zuhörer kenntlich zu machen. Soweit, so gut.

Zu erkennen ist in meinen Augen eine Tendenz dahingehend, dass einige Journalisten mitnichten den Anspruch haben sauber und fair zu berichten – sondern in aktivistischer Form und Absicht eine Art Weltsicht zu erzeugen, die nur eine richtige Erkenntnis zulässt. Der Haltungsjournalismus ist Gift und offenbart seine Auswüchse schlussendlich im Diskurs mit politisch Andersdenkenden. Denn wo früher Debatte und Austausch stattgefunden hat, steht heute das große Nichts – eine gähnende Leere.

Daseinsberechtigung

Es ist eigentlich ein Armutszeugnis und dennoch unausweichlich – ja, uns darf es geben. Mit „TheRepublic“ wollen wir ein Gegengewicht darstellen und den Diskurs wieder beleben.

Wir sind keine Rechtsradikale nur weil wir uns für die Marktwirtschaft, Freiheit, innere Sicherheit – kurzum – Deutschland einsetzen.

Wenn „Fridays for Future“, „Campact“ oder „Extinction Rebellion“ eine Darseinsberechtigung am äußeren linken Rand haben, so haben wir diese auch für das bürgerliche Spektrum.

Linke, die uns tagtäglich das Märchen von Vielfalt, Pluralismus und Toleranz predigen und vorleben wollen, demontieren im Sekunden-Takt ihre eigenen Ansprüche und Maßstäbe, die sie bei anderen anbringen.

Nicht unerwähnt bleiben sollten aber auch die positiven Resonanzen und der Zuspruch aus verschiedenen politischen Lagern. Es gibt einen Markt für bürgerliche und konservative Politik, das spürt man – erobern wir ihn zurück!