Manuela Schwesig hat etwas geschafft, was nur wenigen deutschen Politikern vor ihr gelungen ist. Sie war in der New York Times. Doch der Anlass war für die SPD-Politikerin wenig erfreulich. Das mediale Schwergewicht von der amerikanischen Ostküste betitelte Manuela Schwesig als russische Erfüllungsgehilfin. Autsch.
Schwesig wurde durch den Kreml fremdgesteuert
Denn Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin hatte sich vom Kreml über Jahre fremdsteuern lassen. Mit vollem Eifer setzte sich Schwesig für die Fertigstellung der russischen Pipeline Nord-Stream-2 ein und zog hierfür Kritik auf sich. Spötter sprachen gar von der Oblast Mecklenburg-Vorpommern. Damit nicht genug: Schwesig gründete zudem eine millionenschwere Klimastiftung, die von Beginn an als Gazprom-Lobbyverein fungierte.
Nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ist aus diesen dubiosen Verstrickungen zurecht ein Skandal erwachsen, der die Karriere der einstigen SPD-Hoffnungsträgerin ins Wanken brachte. Sie wurde von allen Seiten zum Rücktritt aufgefordert, doch Manuela Schwesig saß die Kritik aus und blieb im Amt. Mit Blick auf die teilweise haarsträubenden Details ihrer Verstrickungen eine echte Meisterleistung.
Fragwürdige Stiftung für Nord-Stream-2
Doch zurück auf Anfang: Um mögliche Sanktionen der Vereinigten Staaten im Zuge des Baus von Nord-Stream-2 zu umgehen, entschied man sich in Schwerin, eine fragwürdige Stiftung zu gründen. Die Stiftung sollte Baustoffe bei deutschen Firmen beschaffen, um mögliche Sanktion zu umgehen und um einen Weiterbau in jedem Fall zu gewährleisten. Von einer Art „ Materiallager“ war die Rede. Nach der Inbetriebnahme der Pipeline sollte die Stiftung sich dann um den Umweltschutz in Mecklenburg-Vorpommern kümmern. Wenig später flog Schwesig alles um die Ohren.
Schwesig im Kreuzfeuer
Als die Bundesregierung nach dem Einmarsch der Russen in der Ostukraine endlich die Notbremse zog und die Stimmung im Land kippte, fand sich die Landesmutter in Schwerin im Kreuzfeuer der Kritik. Schwesig trickste und verschleierte daraufhin, wo sie nur konnte. Akten verschwanden erst, tauchten später wieder auf. Teilweise verweigerte man Medien und der Opposition einfach die Auskunft. Fast wäre es Manuela Schwesig zum Verhängnis geworden. Doch sie hat all das unbeschadet überstanden. Der Sturm zog weiter, andere Ereignisse rückten in den medialen Fokus.
Auch in der eigenen Partei schien die Sache schnell wieder vergessen. Mit einem soliden Ergebnis bestätigten die Genossen Manuela Schwesig für zwei weitere Jahre als SPD-Chefin in Mecklenburg-Vorpommern. Die Ministerpräsidentin erhielt auf dem Rostocker Parteitag ganze 88,5 Prozent der Delegiertenstimmen. Ein durchaus solides Ergebnis.
Schamloser als alle anderen vor ihr
Manuela Schwesig hat damit eine Widerstandsfähigkeit und auch eine Schamlosigkeit bewiesen wie nur wenige Politiker vor ihr. Viele Politiker sind wegen deutlich weniger zurückgetreten: Bonusmeilen, gesponserte Urlaube oder fehlerhafte Doktorarbeiten. Aber Pattex-Schwesig klebt so fest am Stuhl, die Klima-Rowdys der „Letzten Generation“ würden vor Neid erblassen. Man muss ihr dazu beinahe staunend gratulieren.
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